Zentrale Koordinierungsstelle

Da Hitzeereignisse und Hitzewellen in Zukunft wahrscheinlich häufiger und intensiver auftreten werden, ist es wichtig, dass Sie als Kommune einen „Plan“ haben, um hitzebedingten Erkrankungen und möglichen Todesfällen vorzubeugen. Dies trifft insbesondere auf ältere Menschen, kranke Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere sowie Kleinkinder zu.

Mit der Erstellung und Umsetzung eines kommunalen Hitzeaktionsplans steht Ihnen ein Instrument zur Verfügung, mit dem Sie die Vorbereitungen auf zukünftige Hitzewellen strukturieren und verbessern können. Ein wesentlicher Baustein Ihres Hitzeaktionsplans ist dabei der in den Plan integrierte Maßnahmenkatalog, der kurz-, mittel- und langfristige Hitzeschutzmaßnahmen umfasst.

Richten Sie eine zentrale Koordinierungsstelle ein, die sich um die Koordination des Prozesses und Erstellung und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans kümmert.

Sie können die Koordinierungsstelle z. B. in der kommunalen Gesundheitsbehörde, beim Gesundheitsamt ansiedeln, in der Umweltverwaltung oder angedockt an ein bereits vorhandenes Klimaanpassungsmanagement ansiedeln. Zu den wesentlichen Aufgaben der Stelle gehören:

  • die Koordinierung des Gesamtprozesses
  • die Organisation der behörden- bzw. ämterübergreifenden Zusammenarbeit
  • die Einrichtung und Koordination eines Lenkungsausschusses mit Personen aus den für den Hitzeaktionsplan relevanten Bereichen
  • die Identifizierung von Institutionen, die vor Ort konkrete Hitzevorsorge- und Hitzeschutzmaßnahmen umsetzen können, und weiteren Institutionen und Personen mit einer Fachexpertise in den Bereichen Gesundheit, Medizin, Pflege, Ernährung, und Krankenversicherungen, die zur genaueren Situationsanalyse und Planung konkreter Maßnahmen hinzugezogen werden können
  • die Einberufung von Arbeitsgruppen
  • die Durchführung regelmäßiger Treffen
  • die Organisation von Informationsveranstaltungen.

 

Da für die Erstellung und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans viele unterschiedliche Ämter und Institutionen nötig sind, sollten diese in den Prozess z. B. über einen Lenkungsausschuss einbezogen werden. Dies sind vor allem die Bereiche Gesundheit, Umwelt, Klimaanpassung, Stadtplanung und Soziales. Weitere wichtige Bereiche sind der Bevölkerungsschutz, das Schulamt, die Statistikabteilung, Öffentlichkeitsarbeit, Grünflächenamt und das Verkehrsamt. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, Institutionen einzubinden, die gute Zugänge zu besonders betroffenen Personengruppen haben.

Hitzeaktionsplan Mannheim

Die Stadt Mannheim sieht drei Gremien zur institutionellen Verankerung ihres Hitzeaktionsplans vor:
  • Das Koordinierungskomitee „Hitze“ zur akuten Koordination während Hitzeperioden,
  • den HAP-Steuerungskreis zur Steuerung und gesellschaftlichen Verankerung,
  • die Beauftragten für die hitzevulnerablen Personengruppen als Fachkundige. Die Funktionen und Zusammensetzung werden im Hitzeaktionsplan detailliert erläutert.

Hitzeaktionsplan Worms

Die Stadt Worms sieht in ihrem Hitzeaktionsplan ebenfalls eine Koordinationsstelle sowie einen Lenkungskreis vor. Die Aufgabe der Koordinationsstelle ist das Anstoßen und die Koordination der Maßnahmenumsetzung. Der Lenkungskreis besteht aus zentralen kommunalen Akteur*innen, die sich in regelmäßigen Abständen treffen, um den Hitzeaktionsplan auszuführen, anzupassen und weiterzuentwickeln. Für die Umsetzung der Maßnahmen werden regelmäßig weitere kommunale und nicht-kommunale Akteur*innen eingebunden.

Hilfreiche Materialien

Die im März 2023 aktualisierte Arbeitshilfe der Hochschule Fulda gibt umfangreiche Empfehlungen zur Erstellung eines kommunalen Hitzeaktionsplans und empfiehlt die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle.

Ähnliche Maßnahmen


© Bundesministerium für Gesundheit