Überwachung des Mortalitätsgeschehens

Der kontinuierlichen Beobachtung des hitzebedingten Mortalitätsgeschehens während der Sommermonate wird in den Empfehlungen zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen eine hohe Bedeutung beigemessen. Wesentliche Ziel eines solchen Monitoring- bzw. Überwachungssystems ist die zeitnahe Bereitstellung verlässlicher Indikatoren des Mortalitätsgeschehens, um Maßnahmen der Hitzevorsorge und des Hitzeschutzes zu planen, zu implementieren und zu evaluieren. Während viele Länder in Europa seit Jahren das Mortalitätsgeschehen zeitnah überwachen, gibt es in Deutschland kein bundesweites zeitnahes Monitoringsystem zur Überwachung der hitzebedingten Mortalität. Eine gesetzliche Grundlage für eine bundesweite Überwachung existiert bisher nicht. In einigen Bundesländern sind regionale Monitoringsysteme etabliert worden (z. B. in Berlin und Hessen).

In Deutschland liegen zu hitzebedingten Todesfällen vor allem Untersuchungen auf Landesebene vor (z. B. Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen). Auf der kommunalen Ebene ist dagegen ein Monitoring der hitzebedingten Sterblichkeit bisher nur in wenigen Kommunen umgesetzt. Als Gründe werden u. a. eine unzureichende Datenverfügbarkeit und -erfassung aufgeführt.

Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring NRW

Das Beispiel zeigt Ihnen, wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring im Handlungsfeld Menschliche Gesundheit den Indikator Hitzebedingte Todesfälle berechnet und darstellt. In der Zeitreihe der hitzebedingten Todesfälle von 1992 bis 2017 spiegeln sich die sommerlichen Hitzewellen der vergangenen Jahre wider.

Überwachung der hitzebedingten Übersterblichkeit in Hessen

Im Land Hessen überwacht seit Anfang 2023 das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) die hitzebedingte Übersterblichkeit in der hessischen Bevölkerung. Der Hessische Hitzeaktionsplan (HHAP) enthält zudem Empfehlungen zu Monitoring und Evaluation für Kommunen.

Hilfreiche Materialien

Die Publikation Hitzebedingte Mortalität in Berlin des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zeigt Ihnen anhand eines Modells, das Abweichungen von der erwarteten Sterblichkeit mit der durchschnittlichen Lufttemperatur verknüpft, Tage mit hitzebedingten Sterbefällen identifiziert werden können.

In dieser Arbeitshilfe, verfasst vom Robert Koch-Institut (RKI),  wird der Indikator Hitzebedingte Todesfälle des Monitoringberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) beschrieben, hergeleitet und begründet.

Der Abschlussbericht  des Projektes „Etablierung eines Surveillance-Systems für hitzebedingte Mortalität in Hessen “ (HEAT II) der Hochschule Fulda zeigt Ihnen am Beispiel des Bundeslandes Hessen, wie ein System der kontinuierlichen Dauerbeobachtung hitzebedingter Mortalität entwickelt werden kann.
Der Beitrag aus dem aktuellen Versorgungs-Report Klima und Gesundheit 2021 zeigt Ihnen die gesundheitlichen Auswirkungen extremer Hitze für den Menschen auf  und erläutert, wissenschaftlich basiert, den Zusammenhang Temperatur und Sterblichkeit in der Bevölkerung. Der Schwerpunkt liegt auf der Hitzemortalität in Deutschland.

Ähnliche Maßnahmen


© Bundesministerium für Gesundheit