Dachbegrünung

Dachbegrünungen tragen zur Reduzierung des Hitzeinseleffekts in Städten bei und sorgen für gemäßigte Temperaturen im Gebäudeinneren. Zudem halten sie Niederschlagswasser zurück und reduzieren so das Risiko für Überschwemmungen bei Starkregen. Eine Kühlung der Umgebungsluft findet dabei vor allem oberhalb des Daches statt und weniger im Bereich des Straßenraums. Um zur Reduzierung der Hitzebelastung in der Stadt beizutragen, haben daher Dachbegrünungen auf niedrigen Gebäuden das größte Potenzial. Da sich begrünte Dächer deutlich weniger aufheizen als beispielsweise Dächer mit Kiesbelag oder schwarzer Bitumenpappe, reduzieren sie die Aufheizung der Innenräume bei hohen Außentemperaturen.

Es wird zwischen extensiver und intensiver Dachbegrünung unterschieden. Bei einer extensiven Dachbegrünung werden niedrigwüchsige Pflanzen eingesetzt, die den extremen Bedingungen gewachsen sind. Der Pflegeaufwand ist gering. Aufgrund einer dünnen Substratschicht ist die Last für die Statik gering und daher eine Umsetzung auch im Bestand gut möglich. Bei entsprechender Eignung des Dachs ist eine intensive Dachbegrünung denkbar. Das Gründach wird hier zum Dachgarten mit einer dickeren Substratschicht. Dementsprechend ist eine intensive Begrünung anspruchsvoller; und zwar nicht nur in der Anlage, sondern auch in der Pflege. Die Verdunstungskühlleistung der Pflanzen und des Substarts sowie das Rückhaltevermögen von Niederschlagswasser sind höher als bei der extensiven Dachbegrünung.

  • Begrünen Sie die Dächer von kommunalen Gebäuden, z. B. bei der Sanierung von Gebäuden oder bei Neubauten.
  • Prüfen Sie die Möglichkeit, Dachbegrünungen über kommunale Gestaltungssatzungen, Bebauungspläne oder örtliche Bauvorschriften vorzuschreiben.
  • Erstellen Sie Informationsmaterial für Hauseigentümer*innen und bieten Sie Beratungs- und Förderprogramme an.

Gründachstrategie Hamburg

Ziel der Hamburger Gründachstrategie ist es, mindestens 70 Prozent sowohl der Neubauten als auch der geeigneten Bestandsdächer zu begrünen. Die Strategie umfasst ein Förderprogramm, den Einsatz rechtlicher Instrumente sowie eine Informationskampagne.

Frankfurt frischt auf

Die Stadt Frankfurt fördert mit dem Programm „Frankfurt frischt auf “ private Hauseigentümer*innen, Unternehmen und Wohnungsbaugesellschaften bei der Umsetzung von Gebäudebegrünungen. Gefördert werden u. a. neu angelegte Dach-, Fassaden- und Hinterhofbegrünungen. Es werden bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten, höchstens 50.000 Euro pro Maßnahme oder Liegenschaft, erstattet.

Hilfreiche Materialien

Die Broschüre der Stadt Hamburg informiert umfassend über das Vorteile, Nutzen und technische Aspekte von Dachbegrünungen.

Der Bundesverband GebäudeGrün e. V. stellt die Ergebnisse einer Städteumfrage zur Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen von 2010-2021 vor. Beispiele für kommunale Förderprogramme finden sich hier ebenso wie Bundes- und Landesförderprogramme.

Die Arbeitshilfe der Hochschule Fulda gibt umfangreiche Empfehlungen zur Erstellung eines kommunalen Hitzeaktionsplans und empfiehlt auch die Einrichtung einer Koordinierungsstelle.

Die Machbarkeitsstudie des BBSR fasst den aktuellen Wissensstand zur Gebäudebegrünung zusammen: von den Wirkungen von Gebäudebegrünung, über die verschiedenen bautechnischen Lösungen sowie Flächenpotenzialen zur Begrünung von Dächern und Fassaden hin zu Instrumenten zur Förderung der Dach- und Fassadenbegrünung.

Die Städtebauliche Klimafibel gibt Empfehlungen zur Dachbegrünung für die Stadtplanung.  

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